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Ettal-Fußwallfahrer wieder zurück


Ziemetshausen - Maria Vesperbild. Nach 7 Tagen und über 170 km Fußmarsch sind an Christi Himmelfahrt die „Ettaler“ nach Maria Vesperbild zurückgekehrt. Wallfahrtsdirektor Monsignore Erwin Reichart, weitere Wallfahrtspriester und eine Schar Ministranten erwarteten die Pilger an der Grotte.

Neben persönlichen Gebetsanliegen der Pilger stand die Bitte um Frieden in der Welt im Vordergrund der diesjährigen Wallfahrt. Aufgrund der gelockerten Corona-Vorschriften begann die Fußwallfahrt heuer wieder zum traditionellen Termin am Freitag vor dem Feiertag Christi- Himmelfahrt. Letztes Jahr konnte die Wallfahrt bedingt durch die zahlreichen Einschränkungen und Vorschriften erst im September stattfinden. Im Jahre 2020 war die Wallfahrt nur in kleinen Gruppen möglich. Die Tradition und das zu Grunde liegende Gelübde wurden damit aber erfüllt - der Überlieferung zufolge wird seit dem Jahr 1634 ununterbrochen nach Ettal gepilgert.

Über 140 Pilger machten sich heuer am 20. Mai auf den Weg, um nach drei Tagen Fußmarsch das Ziel, das Gnadenbild in der Wallfahrtskirche Ettal zu erreichen. Dabei führte der Weg am Freitag, bei Temperaturen von bis zu 32 Grad, zunächst nach Kaufbeuren zum ersten Tagesziel, dem Grab der Heiligen Creszentia. Am Samstagabend zogen die Pilger feierlich in die in aller Welt bekannte Wieskirche mit dem gegeißelten Heiland ein.

Den Verantwortlichen ist es ein Wermutstropfen, dass relativ viele Pilger die Wallfahrt schon am Sonntag, nach 3 Tagen in Ettal beenden, obwohl zur Wallfahrt traditionell auch der viertägige Rückweg gehört. Dieser führte die knapp 50 Teilnehmer über Eschenlohe und Murnau nach Huglfing, wo die Pilger größtenteils bei Privatleuten übernachten, bevor es am fünften Wallfahrtstag weiter über Polling und Weilheim zum Heiligen Berg nach Andechs geht. Vielen ist Andechs nur ein Begriff wegen des Biergartens oder Bräustüberls. Nichtsdestotrotz ist Andechs jedoch ein sehr alter und großer Marienwallfahrtsort, zu dem in der Bittwoche zahlreiche weitere Fußwallfahrten z.B. aus Peiting und Otmaring kommen. Vorbei am Ammersee, Pilsensee und Wörthsee wurde am Mittwoch die Kirche zum Heiligen Rasso in Grafrath erreicht. Der siebte und letzte Tag der Fußwallfahrt führte nach einem sehr frühen Start um 5.30 Uhr von Schwabmünchen zur Kirche in Klimmach, in welcher ein feierlicher Gottesdienst, zelebriert von H.H. Stadtpfarrer Christoph Leutgäb, stattfand. Mit dem dort hochverehrten Kreuzpartikel wurden die Pilger einzeln gesegnet. Weiter ging es über die Herrgottsruhkapelle Mickhausen und Langenneufnach zurück nach Maria-Vesperbild.

Teilweise erschöpft, aber froh und glücklich wurden die Pilger, nach einer harmonischen und ohne größere Zwischenfälle verlaufenen Wallfahrt, feierlich von der Geistlichkeit nach sieben Tagen wieder an der Grotte in Maria- Vesperbild empfangen und mit dem Segen in ihre Heimatpfarreien entlassen.

Ziel des Organisationsteams ist es im nächsten Jahr wieder am traditionellen Termin in der Bittwoche, beginnend am Freitag vor Christi Himmelfahrt (12. Mai 2023 bis 18. Mai 2023) die Wallfahrt, zu planen und es jedem, der mit pilgern möchte, zu ermöglichen, an der Wallfahrt teilzunehmen.